Zum Hauptinhalt springen

Auftaktveranstaltung zum WarnowQuartier

30. November 2022

Am 30. November 2022 wurden auf der Auftaktveranstaltung im Stadtteil- und Begegnungszentrum Dierkow die Pläne zum neuen WarnowQuartier vorgestellt. Unter dem Motto „Hier sprießt Neues, entwickle mit …“ erhielten interessierte Bürger*innen einen Einblick in das Vorhaben, bei dem möglicherweise bereits 2024 Baustart sein wird.

Bedeutung für Rostock
Die Entwicklung des WarnowQuartiers stellt einen wichtigen Baustein in der gesamtstädtischen Entwicklung der Hanse- und Universitätsstadt Rostock dar und leistet einen wesentlichen Beitrag für die Entwicklung im sogenannten Rostocker Oval. Das WarnowQuartier soll am östlichen Ufer der Warnow entstehen und stellt aufgrund seiner Lage eine Verbindung zwischen Innenstadt und den östlichen Gebieten Dierkow und Toitenwinkel her. Im Fokus des Rostocker Ovals mit Warnowbrücke, Stadthafen, Stadtpark, Fährberg und Hechtgrabenniederung ist es das Ziel, die Wohn- und Lebensqualität rundum die Warnow zu erhöhen.

Modellvorhaben für die Zukunft
Im Jahr 2019 wurde die Hanse- und Universitätsstadt Rostock mit dem „Modellvorhaben WarnowQuartier“ vom Deutschen Bundestag als eine von sieben Modellkommunen ausgewählt. Ziel dieses Modellvorhabens ist es, die Städtebauförderung weiterzuentwickeln und beispielhafte Strategien und Ansätze für zukünftige Themen der Städtebauförderung, wie zum Beispiel die Nachverdichtung und Qualifizierung von bestehenden Stadtstrukturen sowie das Nebeneinander von Gewerbe, Wohnen, Freizeit und Sport modellhaft zu entwickeln und den sozialen Zusammenhalt in den Städten unmittelbar zu stärken. Der Hanse- und Universitätsstadt Rostock kommt mit diesem Referenzanspruch eine wichtige Rolle in der Entwicklung und Gestaltung zukünftiger Instrumente und Umsetzungsmöglichkeiten innerhalb der Städtebauförderung zu. Vielfalt und Lebendigkeit durch unterschiedliche Lebensentwürfe und Funktionen werden das urbane Quartier auszeichnen. Das zukünftig bunte Wohnquartier hat ebenfalls zwei öffentliche zukunftsweisende Einzelmaßnahmen zum Inhalt.

Modellprojekte: Mehrgenerationenhaus & Theaterwerkstätten

Als öffentliche zukunftsweisende Einzelmaßnahmen sind das Mehrgenerationenhaus „Buten un binnen“ als zentraler generationsübergreifender Begegnungsort sowie der Neubau der für alle erlebbaren Theaterwerkstätten vorgesehen.


Konzeptvergabe

Die Grundstücke werden ausschließlich im Rahmen einer Konzeptvergabe als Erbbaurecht an Investoren vergeben.

Dabei gilt: Es erhält nicht der höchste Preis, sondern das beste Konzept den Zuschlag. Vielmehr spielen unter anderem nachhaltiges und ökologisches Bauen, Innovationen sowie die Gestaltung eine Rolle. Es geht nicht nur darum die beste Architektur für den Ort zu finden, sondern auch die besten Nutzer*innen und das beste Programm für ein Grundstück zu finden. An der Konzeptvergabe können sich Bauherren, Baugruppen beteiligen. Im WarnowQuartier soll eine Quote von mindestens 30 % geförderter Wohnungsbau umgesetzt werden. Die Grundstücksvergabe wird durch eine Jury begleitet.


Beteiligungsmöglichkeiten für Einwohner

Ein wichtiger Bestandteil des Projektes ist die hohe Beteiligung von Bürger*innen an der Entwicklung. Dazu zählen bspw. Vor-Ort-Begehungen, ein Anlaufpunkt zur Information, Baustellenführungen oder auch weitere Informationsveranstaltungen.

Rahmen- und Bebauungsplan

Das WarnowQuartier soll als autofreies – in Teilen autoarmes Quartier entwickelt werden. Dazu muss den Bewohner*innen, Beschäftigten und Besucher*innen ein attraktives Angebot alternativer Mobilitätsformen angeboten werden, sodass das Quartiersleben im Hinblick auf die Mobilität nichts vermissen lässt. Dementsprechend wird der überwiegende Bereich des WarnowQuartiers autofrei konzipiert. Autos können in den Quartiersgaragen am Rande des Quartiers geparkt werden. Die Rahmenplanung ist diesbezüglich abgeschlossen. Aktiv wird derzeit am Bebauungsplan gearbeitet, der noch im Dezember 2022 verschiedenen Ortsbeiräten vorgestellt wird. Es ist davon auszugehen, dass im Januar 2023 ein Entwurf vorliegt, der im Zeitraum Februar / März 2023 öffentlich ausgelegt wird bzw. digital eingesehen werden kann. Voraussichtlich kann der Bebauungsplan im Dezember 2023 beschlossen werden. Mit dem Bebauungsplan werden die planungsrechtlichen Voraussetzungen geschaffen, die Flächen zu einem nutzungsdurchmischten, urbanen Stadtquartier, in Teilen mit einer Schwerpunktsetzung bei der Wohnnutzung zu entwickeln. Urbane Gebiete dienen dem Wohnen sowie der Unterbringung von Gewerbebetrieben und sozialen, kulturellen und anderen Einrichtungen.


Wissenschaftliche Begleitung im Modellvorhaben

Als Modellvorhaben wird die Entwicklung des WarnowQuartiers wissenschaftlich begleitet. Unter anderem wird es dazu eine Bewohnerbefragung mittels Postwurfsendungen für rund 1.500 bis 2.000 Haushalte geben.

Gestaltungshandbuch

Das WarnowQuartier soll ein lebendiges und vielfältiges Stadtquartier werden. Das Miteinander von Wohnen, Arbeiten und Freizeit im Sinne einer Stadt der kurzen Wege ist die Grundlage der funktionalen Mischung. Attraktive Freiräume und Treffpunkte im Quartier sowie vielfältige Nachbarschaftsräume stärken diesen Ansatz. Die Baufeldstruktur mit ihrer kleinteiligen Parzellierung bietet die Voraussetzung für ein urban gemischtes Quartier mit unterschiedlichen Wohn- und Arbeitswelten.

Durch ein Gestaltungshandbuch werden Spielräume für Bauherr*innen und Architekt*innen zur Gestaltung der privaten Bereiche (Baufelder) und Übergänge zum öffentlichen Raum definiert. Es macht exemplarische Lösungsvorschläge, um die individuelle Ausgestaltung mit den gemeinschaftlichen und öffentlichen Interessen des Quartiers gestalterisch übergreifend in Einklang zu bringen. Das Gestaltungshandbuch gibt Vorgaben und Freiräume betreffend für die Baukörper, nachhaltiges Bauen sowie private Freiräume und Nebenanlagen und wird im Jahr 2023 ausgearbeitet.

Präsentation zur Auftaktveranstaltung vom 30.11.2022